Dienstag, 4. Oktober 2011

Omas Plinsen

Wenn ich früher bei meinen Großeltern im Urlaub war, gab es immer mindestens zwei Mal Plinsen. Das erste Mal war ein spektakuläres Wettessen mit Opa. Oma brachte die Plinsen einzeln ins Esszimmer und Opa und ich stürzten uns auf die süßen Fladen. Dabei ging es darum, wer am schnellsten die meisten Plinsen essen konnte. Wir waren beide sehr schnell – schneller als Oma mit dem Nachschub mithalten konnte. Das zweite Mal gab es die Plinsen, wenn Mama mich am Ende der Ferien wieder abholte. Dann ging es etwas gesitteter zu. Doch auch jetzt wurden Massen gebacken und uns für die Fahrt und die nächsten Tage mitgegeben.

Omas Rezepte sind immer etwas vage. Von Mengenangaben hat sie nicht so viel gehalten. So stehen in ihrem handgeschriebenen Kochbuch für das Plinsenrezept 500 g Mehl, was ich sehr viel finde und die restlichen Zutaten ohne weitere Angaben.

Ich glaube, sie nahm Milch und Mehl in etwa gleichen Anteilen, wobei sie einen Teil der Milch auch durch Buttermilch ersetzte. Dazu kommen etwas Zucker, eine Prise Salz und Hefe.

Die Hefe wird mit etwas warmer Milch angerührt und nach und nach mit mit Zucker und Salz versetztem Mehl und Milch vermischt, so dass ein dickflüssiger Teig entsteht. Der Teig bleibt für etwa eine halbe Stunde zugedeckt an einem warmen Ort, zum Beispiel auf dem Küchenschrank stehen um zu gehen. Und dann kann die Plinsenbäckerei losgehen. Mit einer Speckschwarte werden ein oder mehrere Eisenpfannen eingerieben, der Teig kellenweise darauf verteilt und ausgebacken.

Die fertigen Plinsen hat Oma mit flüssiger Butter bestrichen, mit Zucker bestreut und Opa und mir serviert. Dazu gab es Apfelmus und Kaffee. Sie selbst hat an diesen Wettessen nie teilgenommen. Aber ich glaube, sie hat in der Küche (heimlich) genascht und am meisten gegessen. So wurde sie der eigentliche Gewinner.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dein Platz für Grüße, Nachrichten, Erfahrungsberichte