Mittwoch, 5. Oktober 2011

Auf dem Alexanderplatz

Es gibt Menschen und Plätze in Berlin, die ich gar nicht gern mag. Damit meine ich nicht unbedingt die Touristen und ihre typischen Anlaufstellen. Ich finde es eher niedlich, wie sie so wunderlich durch die Stadt streifen und die Mauer suchen. Ich sage ihnen dann immer, dass sie über 20 Jahren zu spät dran sind und weise sie gern in die falsche Richtung. Manchmal empfehle ich ihnen noch einen Stadtplan. Soll ja nützlich sein.

Der hilft allerdings auch nicht weiter, wenn die Touristen auf Bahnhöfen ihre S-Bahn suchen. Dann bleiben sie gern direkt vor der Rolltreppe stehen und staunen und wissen nicht weiter und alle anderen auch nicht, weil die Touristen im Weg stehen. Dieses Phänomen trifft vor allem auf Lehrer mit riesigen Schulklassen zu.

Mit diesen Menschen komme ich ganz gut zurecht und übe mich in Geduld. Die Stadt lebt schließlich von ihnen und sie machen das Leben bunter. Nein, wen ich wirklich nicht mag, sind die Zeitungsaboverkäufer, Bettler und Unterschriftensammler auf dem Alexanderplatz. Ich meide diesen Ort, aber manchmal lässt er sich nicht umgehen.

Heute musste ich wieder über diesen schwierigen Platz. Er ist recht groß. Doch die Größe hat so ihre Tücken. Es gibt keine Menschenströme. Jeder muss sich selbst seinen Weg bahnen und läuft ständig in den Weg eines Anderen hinein.

Darüber hinaus ist er übersäht mit oben genannten Zeitungsaboverkäufern, Bettlern und Unterschriftensammlern. Sie stehen im Abstand von 3-5 Metern zueinander und warten auf ihr nächstes Opfer. Wenn sie es sehen, springen sie es an und gehen nicht wieder. Da hilft es nichts, konsequent und mit gestresstem Unterton „Nein“ zu sagen. Auch ignorieren ist keine gute Taktik. Sie begleiten einen ein Stück und reden kontinuierlich auf einen ein.

Ich musste in einem regelrechten Spießrutenlauf über den Platz rennen. Und als ich dann endlich am Ziel und im Bahnhof war, stand dort ein gewisse Horde Straßenhändler, die mir unbedingt Pelzmützen verkaufen wollte.

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