Mittwoch, 7. September 2011

Es regnet

Es regnet eigentlich täglich oder doch gefühlte fünf Tage in der Woche. Und wenn es mal zwei Monate nicht regnet, veranstalten die Medien stellvertretend für die Bauern ein großes Geschrei und sprechen von einer langanhaltenden Dürre. Doch dann schließt sich die Wolkendecke wieder und die Leute beginnen, über den Regen zu reden. Sie tun das auf ganz wunderbare Weise. Die ganze Vielfalt des kühlen Nass wird zum Ausdruck gebracht. An erster Stelle steht die Quantität des Wassers. Dazu kommen Lautmalereien, Metaphern, Sinnbilder, vulgäre Einsprengsel. Männer und Frauen sprechen auf verschiedene Art über den Regen; jede Jahreszeit, jeder Dialekt, jede Region hat eine eigene Regen-Sprache. Der Regen ist der Inbegriff von Unwetter, doch eigentlich wird das Wetter erst mit dem Regen zum Wetter.
Da gibt es kurze Schauer und schwere Wolkenbrüche, den schönen Landregen, aber keinen Stadtregen. Es schüttet wie aus Eimern und draußen ist Weltuntergang. Es schifft und pladdert. Es regnet Blasen. Und dann läßt der Regen nach. Es nieselt oder pieselt. Es tröpfelt, es fällt so vor sich hin. Es klart plötzlich auf, die Sonne schaut raus und wir haben wieder schönes Wetter.

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